Die Trauerphasen

Phase 1: Schock

Der Betroffene fühlt sich nach der Todesnachricht wie gelähmt und will sie oft nicht wahrhaben. Die Schockphase dauert manchmal nur ein paar Stunden, in anderen Fällen aber auch Tage. In dieser Zeit ist liebevoller Beistand von nahestehenden Menschen besonders wichtig.

Phase 2: Schmerz

Viele Trauernde lenken sich mit den Bestattungsvorbereitungen kurzfristig von ihren Gefühlen ab. Der schlimmste Schmerz um den Verlust kommt in vielen Fällen erst nach der Bestattung an die Oberfläche, oft begleitet von Wut. Diese Emotionen sollten nicht unterdrückt werden.

Phase 3: Rückzug

In der Phase des Loslassens ziehen sich viele Menschen sehr in sich zurück. Sie sind oft wenig mitteilsam und antriebslos. Manche reagieren mit Krankheiten, neigen zu Suchtverhalten oder werden depressiv. Die Nähe zu vertrauten Menschen ist auch in dieser Phase die beste Unterstützung.

Phase 4: Akzeptanz

Je nachdem, ob der Tod überraschend kam oder sich die Hinterbliebenen gedanklich darauf vorbereiten konnten, dauern die ersten drei Phasen unterschiedlich lange an. Am Ende des Trauerprozesses stehen jedoch immer die Akzeptanz des Verlustes und die bewusste Neuorientierung.

Kindertrauer

Die Themen Alter, Krankheit und Tod werden oft bewusst von Kindern ferngehalten. Im Trauerfall ist es jedoch wichtig, sie in die veränderte Situation einzubinden. Sie können Ihren Kindern erklären, wie eine Bestattung abläuft oder auch die Einzelheiten zur Trauerfeier zeigen. Kinder können verstehen, dass das Leben endlich ist. Der Tod eines Familienmitgliedes sollte daher vor den Kindern nicht verheimlicht werden.

Begegnen Sie Ihren Kindern gerade in der Zeit des Abschieds mit viel Verständnis und liebevollen Gesten. Das vermittelt den Kindern Halt und auch Sie werden dadurch tröstliche Momente erfahren.

Gemeinsames Trauern kann für die Trauerbewältigung sehr hilfreich sein. Dabei sind Rituale wichtige Stützen: der Besuch an Opas Grab, das Anzünden von Kerzen oder auch gemeinsam ein Buch über den Abschied lesen.

Trauerliteratur

Das Lesen von spezieller Literatur über die Trauer kann sehr hilfreich sein. Bücher können Trost spenden. Auch für Kinder steht ein vielfältiges Angebot zur Verfügung.

Trauerliteratur:

Mit der Trauer leben:
Von Abschied und Neubeginn

Herbert Scheuring
ISBN 3429029600

Meine Trauer wird dich finden:
Ein neuer Ansatz in der Trauerarbeit

Roland Kachler
ISBN 3783125855

Lebenszeit und Ewigkeit. Gespräche über Alter und Sterben
Varda Hasselmann, Elinor Jensen
ISBN 3502610355

Für Kinder:

Wie mag’s denn wohl im Himmel sein?
Christian und Fabian Jeremies
ISBN 3451713538

Leb wohl, lieber Dachs
Susan Varley
ISBN 3219102832

Ein Himmel für Oma. Ein Bilderbuch über das Sterben und den Tod
Antonie Schneider
ISBN 3815770033

Kondolenz

 

Wie kondoliere ich richtig? Die Worte „Mein Beileid“ können abgenutzt klingen und ihren Sinn verlieren. Ein Händedruck oder eine herzliche Umarmung erreichen den Trauernden bestimmt. Falls Sie keine Gelegenheit haben, zur Beisetzung zu kommen, bleibt der persönlich geschriebene Brief. Für die richtigen Worte gibt es kein Patentrezept, aber wenn Sie den Hinterbliebenen wissen lassen, was der Verstorbene Ihnen bedeutet hat und dass auch Sie ihn vermisse, dann ist das schon sehr viel. Schreiben Sie in einfachen Worten und verzichten Sie auf Pathos und Floskeln. Vielleicht möchten Sie ein besonderes Erlebnis mit dem Verstorbenen schildern, oder eine Eigenschaft, an die Sie sich gut erinnern. Vielleicht können Sie sogar praktische, persönliche Unterstützung anbieten. Trauen Sie Ihren eigenen Gefühlen und lassen Sie sich auf Ihr Gegenüber ein - damit helfen und trösten Sie am meisten.

Anrede

Die Formulierung der direkten Ansprache ist abhängig von Ihrer Beziehung zum Verstorbenen und seinen Angehörigen.

  • Liebe Maria, lieber Max, lieber Onkel Helmut,
  • Liebe Frau Maier, lieber Herr Müller,
  • Liebe Familie Jäger,
  • Sehr geehrter Herr Doktor, usw.
Anfang

Beginnen Sie direkt mit Ihrer Kondolenz.

  • Wir können immer noch nicht fassen, dass Dein Bruder uns für immer verlassen hat ...
  • Zum Tode Ihres Mannes sprechen wir Ihnen unser tiefes Mitgefühl aus ...
  • Mit großem Bedauern haben wir heute vom Tode Ihrer Frau Mutter erfahren ...
  • Es schmerzt so sehr, einen guten Freund zu verlieren ...
  • Zu dem schweren Verlust durch den Tod Ihrer Frau spreche ich Ihnen mein herzliches Beileid aus ...
  • Mit Bestürzung habe ich vom tragischen Tod Deiner Tochter erfahren ...
Würdigung

Was haben Sie am Verstorbenen besonders geschätzt, was wird Ihnen fehlen, woran erinnern Sie sich gerne?

  • Unser Leben wird ohne seinen Humor ärmer und kälter sein ...
  • Wir können wohl kaum ermessen, welchen Verlust sein Tod für Ihr Unternehmen darstellt ...
  • Viele Menschen werden sich dankbar und liebevoll an sie erinnern ...
  • Alle, die sie kennen durften, haben ihre ganz besondere Ausstrahlung und Hilfsbereitschaft geschätzt ...
  • In unserer jahrelangen Zusammenarbeit habe ich seine kollegiale Art zu schätzen gelernt …
  • Wir haben sie so liebgehabt, und ihre positive Lebenseinstellung war uns immer Vorbild und Ansporn ...
  • Wir werden ihn in bester Erinnerung behalten und sein Lebenswerk in seinem Sinne fortführen ...
  • Er war mein bester Freund, ich werde ihn nicht vergessen ...
Mitgefühl

Beenden Sie Ihr Kondolenzschreiben mit einem kurzen Satz des Mitgefühls und wenn Sie möchten mit einem Hilfsangebot:

  • Wir fühlen und trauern mit Ihnen ...
  • Ich bin jederzeit für Dich und die Kinder da ...
  • Ich bin sehr traurig und in Gedanken bei Dir/Euch ...
  • Ich wünsche Ihnen all die Kraft, die Sie jetzt brauchen, um das Leben allein zu meistern ...
  • Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um Sie dabei zu unterstützen ...
  • Lieber Michael, ich wünsche Dir und Deiner Familie die Kraft, die Ihr jetzt braucht, um ohne Jessica leben zu können ...
  • All Deine Lebenskraft sollte jetzt den Lebenden gehören, all unsere liebenden Gedanken und Erinnerungen sind bei Sabine, die jetzt erlöst ist ...
  • Mögen Ihre Glaubensüberzeugungen Ihnen und Ihren Angehörigen Trost und Hilfe sein ...
  • Sei umarmt ...
  • Mit stillem Gruß ...
  • Wir trauern mit Ihnen ...
  • In tiefer Trauer und innigem Mitgefühl ...

Erbrecht

Das Erbrecht ist sehr komplex und als Bestatter dürfen wir Sie diesbezüglich nicht beraten. Die nachfolgenden Erläuterungen sind daher keine Rechtsberatung. Bei allen juristischen Fragen sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, die wir Ihnen auf Wunsch gerne vermitteln.

Unser Tipp: Die Broschüre des Bundesministeriums der Justiz zum Thema Erbrecht.

Broschüre

Rechtlich ist die Erbfolge im Bürgerlichen Gesetzbuch klar geregelt:

1. Ordnung
Kinder, Enkel und Urenkel

2. Ordnung
Eltern, Geschwister, Neffen/Nichten

3. Ordnung
Großeltern, Onkel/Tante, Cousin/Cousins

Für den Ehepartner gelten Sonderregelungen.

Sollten diese Regelungen nicht gewünscht sein, wird das Verfassen eines Testaments notwendig.

Testament

Ein Testament sollte handschriftlich geschrieben und unterschrieben sein. Es muss den vollständigen Namen, Ort und Datum enthalten. Ein bei einem Notar erstelltes Testament kostet zwar Gebühren, kann sich aber zur Vermeidung von Unklarheiten anbieten.

Es ist sinnvoll, sich frühzeitig über die gesetzlichen Steuerfreibeträge zu erkundigen. Durch eine Schenkung können Sie eventuell unnötig hohe Erbschaftssteuern vermeiden.

Digitaler Nachlass

Wenn ein Mensch verstirbt, werden seine Spuren, die er im Internet hinterlassen hat, nicht automatisch gelöscht. E-Mail-Konten, Online-Shop-Aktivitäten, Abonnements sowie Mitgliedschaften in sozialen Netzwerken müssen gekündigt werden, damit auf die Hinterbliebenen keine weiteren Belastungen zukommen.

Unser Tipp:

Nutzen Sie professionelle Hilfe bei der Regelung des digitalen Nachlasses. Die Firmen Semno und Columba bieten hierbei eine zuverlässige Unterstützung.

Häufig gestellte Fragen

Erfolgt die Feuerbestattung mit oder ohne Sarg?

Der Leichnam des Verstorbenen wird vor der Einäscherung immer in einen Sarg gebettet.

Wie lange darf der Verstorbene zu Hause bleiben?

Um in Ruhe von einem verstorbenen Angehörigen Abschied zu nehmen, erlaubt das Bestattungsgesetz je nach Bundesland eine gewisse Frist. Bitte sprechen Sie mit uns darüber. Wir kennen uns aus.

Kann ich die Asche eines Verstorbenen
mit nach Hause nehmen?

In Deutschland gibt es den sogenannten Friedhofszwang, das heißt, dass die Asche eines Menschen immer ordnungsgemäß auf den vorgesehenen Friedhöfen bestattet werden muss.

Kann ich die Asche eines Verstorbenen
im Wald bestatten lassen?

Die Baumbestattung ist eine relativ beliebte Naturbestattungsart. Zur Verfügung stehen hierfür bestimmte Waldareale (FriedWald®, RuheForst®). Inzwischen gibt es jedoch auch einige Friedhöfe, die eine Baumbestattung ermöglichen.

Darf ich die Urne oder den Sarg selbst bemalen?

Das ist möglich. Kreativität bei der Abschiedsgestaltung ist für viele Menschen hilfreich für die Trauerbewältigung. Sprechen Sie mit uns über Ihre Wünsche.

Anonyme Bestattung – ja oder nein?

Die Frage ist generell nicht einfach zu beantworten. Grundsätzlich ist eine anonyme Bestattung mit weniger Aufwand (auch finanziell) verbunden, da die Grabpflege entfällt. Aus unserer Erfahrung wissen wir jedoch, dass eine individuelle Trauerfeier und ein persönliches Grab sehr wichtig für die Trauerarbeit der Hinterbliebenen sind. Sprechen Sie uns gerne an. Wir kennen Alternativen und informieren Sie über die Möglichkeiten der Grabpflege für jedes Budget.

Muss eine Seebestattung im Voraus verfügt werden?

Wenn der Verstorbene eine enge Bindung zur See hatte oder die Angehörigen sich sicher sind, dass diese Bestattungsart seinem Wunsch entsprechen würde, können auch sie im Todesfall darüber verfügen.

Warum ist die Bestattungsvorsorge so wichtig?

Mit dieser Verfügung entlasten Sie Ihre Angehörigen im Trauerfall. Sie müssen keine schwierigen Entscheidungen treffen und große finanzielle Belastungen bleiben aus. Darüber hinaus können Sie sicher sein, dass Ihre Wünsche bezüglich Ihres eigenen Abschieds detailliert umgesetzt werden.

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